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Die Bonkers: Northcoast Excess (Review)

Artist:

Die Bonkers

Die Bonkers: Northcoast Excess
Album:

Northcoast Excess

Medium: CD
Stil:

Deutschrock / Punk / Metal

Label: Burnout / Cargo
Spieldauer: 45:57
Erschienen: 14.09.2012
Website: [Link]

"Remember kids, alcohol is fun" wird im Intro deklariert und dürfte als Marschroute für "Northcoast Excess", das dritte Album der Rostocker DIE BONKERS gelten. Das Quartett spielt rüpelhaften Rock'n'Roll, der einerseits dem Deutschrock zuzuordnen ist, dabei aber nicht nur eine punkige Kante vorweist, sondern auch im Metal wildert - MOTÖRHEAD hört man bei den Bonkers sicher auch gern. Ob man sich allerdings mit einer Textzeile wie "wir sind kein Freiwild, wir sind Jäger" bei der anvisierten Zielgruppe beliebt macht, darf bezweifelt werden.

DIE BONKERS gehen unüberhörbar mit jeder Menge Selbstbewusstsein an die Sache und beweihräuchern nicht nur gerne den Alkohol, sondern auch sich selbst. Was aus rein musikalischer Sicht gar nicht mal so unberechtigt erscheint, denn die 15 Titel des Album knallen energisch aus den Boxen und spielerisch kann man mit jeder Vergleichsband nicht nur locker mithalten, sondern die meisten auch hinter sich lassen. Besonders die Nähe zum metallischen Rock'n'Roll sorgt für frischen Wind und einen kraftvollen Gesamteindruck. Dementsprechend ist das Songwriting recht abwechslungsreich ausgefallen und reicht von schnellen Punkrock-Nummern bis hin zu einem düster-schleppenden Midtempo-Brecher wie dem ernsthaften "Der Blick in den Spiegel". Ebenfalls nicht auf der Spaßschiene fährt der Song "Auffe Fresse", der sich mit unangenehmen Typen wie U-Bahn-Schlägern auseinandersetzt.

Einer der auffälligsten Songs ist wohl "Wehende Fahnen", eine Generalabrechnung mit den zahlreichen Onkelz-Nachäffern, in dessen Text man die Vorbilder deutlich zitiert. Angesichts der Tatsache, dass sich jedoch auch DIE BONKERS mit ihrem Sound teilweise nicht so sehr von den Onkelz unterscheiden (so ist der rau-melodische Gesang komplett genreüblich), wird man das Gefühl nicht los, dass der Schuss hier irgendwie nach hinten los gegangen ist. Dass es zudem einen lokalpatriotischen Song über die Heimatstadt Rostock gibt, passt auch nicht so recht ins Bild. Was machen denn FREI.WILD groß anders, wenn sie ihr Südtirol besingen? Im flotten "Harter Stoff" meint man dagegen, den Einfluss einer Deutschpunk-Band zu vernehmen, denn der Refrain orientiert sich überdeutlich am Klassiker "Straßenkampf" von DIE SKEPTIKER.

Kritikwürdig ist jedoch in erster Linie der alberne Humor, denn DIE BONKERS gerne mal an den Tag legen. "Ich bin das Eselrüsseltier und ich trinke gerne Bier, ich habe 37 Arme aber Beine habe ich keine, ich bin das Eselrüsseltier" ist der Text des grenzdebilen "Zusammenhalt hält uns zusammen" - witzig geht anders. Der Crossover aus Rap und Rock/Metal war in den 90ern mal angesagt, in "Don't Mess With The BC" wirkt das aufgesetzt und unnötig. Und die "Entschuldigung für dieses Lied" wird nicht angenommen: Bauerntechno meets Deichkind meets Schlager meets J.B.O. - 5:05 Minuten sinnfreier Schrott.

FAZIT: Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen kann "Northcoast Excess" musikalisch voll überzeugen. Das ein bisschen übertriebene Selbstbewusstsein nervt dagegen ein wenig und Party- und Sauftexte sind eh per se Geschmackssache. Kann man natürlich machen, aber die entsprechenden Songs eignen sich dann eben eher als Partybeschallung, als zum Hören, wenn man alleine zu Haus ist und in Ruhe Musik genießen will. Wobei das wohl auch nicht das erklärte Ziel der Bonkers ist.

Andreas Schulz (Info) (Review 8634x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Intro
  • RnR Attack
  • Auffe Fresse
  • Beer Boys
  • Apokalypse
  • Shock Rock Chevrolet
  • Der Blick in den Spiegel
  • Wir wollen tanzen
  • Zusammenhalt hält uns zusammen
  • Wehende Fahnen
  • Rostock
  • Harter Stoff
  • Blauzone
  • Don't Mess With The BC
  • Entschuldigung für dieses Lied

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Micha
gepostet am: 27.11.2012

und wieder ein völlig sinnfreier beitrag von einem knaller redakteur der nicht einen funken ahnung hat von dem was er da eigentlich schreibt! Skeptiker? strassenkampf? Deutschpunk? lokalpatriotismus= FREI.WILD? alter, lass es sein mit dem review schreiben und mach was simpleres, WoW spielen oder so!
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 27.11.2012

Wie unentspannt kann man sein ...
Pite BoNKERS
gepostet am: 28.11.2012

Also erstens: Von den Skeptikern hab ich noch nie nen Song gehört. Zweitens: Wir kommen nun mal aus der schönen Stadt, da kann man auch mal drüber singen, der Song ist im Übrigen völlig harmlos. Drittens: Über Humor lässt sich bekanntlich streiten, wir persönlich haben uns beim Einsingen totgelacht und viele Leute finden es witzig. Ansonsten wurden wir schon krasser zerrissen ;)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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